St. Katharina - Hl. 14 Nothelfer

Wir gedenken bei dieser feierlich gestalteten Hl. Messe aller Verstorbenen unserer Pfarreien, die seit dem letzten Allerseelentag von Gott heimgeholt wurden.

Wir möchten auch Sie ganz herzlich zu dieser Hl. Messe einladen.

Ein anspruchsvolles Thema hatten sich die Jugendlichen ausgesucht, die den Jugendgottesdienst am 18. November vorbereitet haben. Viele waren schon gespannt, was einen da erwarten würde.

Was würdest du den Tod fragen? Alle in der Kirche waren zuerst eingeladen, sich selber Gedanken zu machen und aufzuschreiben. Dann stellten die Jugendlichen ihre Fragen ...

Hallo! Schön, dass du dir die Zeit nimmst, unsere Fragen zu beantworten.
Hallo! Sehr gerne. Ich freue mich, wenn Menschen mit mir reden, sich für mich interessieren.

Wer bist du? Wie kann ich mir dich vorstellen?
Ich bin der Tod. Ich bin keine Person. Ich bin nicht sterblich, so wie ihr. Du kannst mich als „Abholer“ verstehen, wenn du willst.

Bist du nicht einsam?
Wenn ich gerade jemanden abhole nicht.

Du hast einen echt harten Job, einen Knochenjob. Machst du den freiwillig?
Was meine Aufgabe, meine Bestimmung ist, ist kein Job im üblichen Sinne. Ich werde von niemandem dazu gezwungen. Aber ich habe auch keine Wahl. Es ist eben einfach so.

Wie siehst du aus?
Ich habe kein Gesicht. Ich bin und bleibe den Menschen unbekannt. Das ist glaube ich auch ein Grund dafür, dass so viele Angst vor mir haben. Ihr Menschen tendiert nämlich dazu, Angst vor dem zu haben, was euch unbekannt oder unerklärlich ist. Es ist aber nicht meine Absicht, jemandem Angst einzujagen. Ohnehin glaube ich, die meisten haben mehr Angst vor dem Sterben, als tatsächlich vor mir.

Es haben trotzdem sehr viele Menschen Angst vor dir. Wie geht es dir damit?
Das will ich nicht. Keiner will, dass andere Angst vor einem haben. Auch ich nicht.

Wie entscheidest du, wer es wann verdient hat, zu sterben?
Erstens hat es kein Mensch „verdient“, zu sterben. Und zweitens, entscheide nicht ich, wann ein Mensch stirbt.

Und was passiert dann, wenn einer gestorben ist? Was kommt nach dem Sterben? Unterscheidest du zwischen Himmel und Hölle?

Also zunächst einmal ist die Unterscheidung Himmel-Hölle von Menschen … ob als Ansporn oder als Drohung. Was dann wirklich später kommt und wer da wann hinkommt, ist ebenfalls nicht meine Zuständigkeit und Entscheidung.

Was würdest du davon halten, wenn kein Lebewesen mehr sterben müsste und alle ewig leben würden?
Das wäre glaub ich keine gute Idee. Es würden dann einfach zu viele Lebewesen da sein. Jeder muss irgendwann gehen und wieder Platz machen für neues Leben. So ist der Gang der Dinge. Und ich glaube, das hat Seinen Sinn und seine Richtigkeit.

Wieso kommst du denn nur so unvorhersehbar, unangekündigt?
„Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand außer dem Vater!“ Das habt ihr doch vorhin im Evangelium gehört (Mk 13,34-32)

Heißt das, dass du an Gottes Existenz glaubst?
Diese Frage stellt sich mir nicht. Ich frag dich ja auch nicht, ob du an die Existenz deiner Eltern oder der Sonne oder des Regens glaubst. Die sind einfach da. Genauso ist das mit Gott.

Also weißt du … zum Abschluss will ich dir noch ein Kompliment machen. Ich glaube, dadurch, dass du das Leben und somit unsere Lebenszeit begrenzt, machst du das Leben erst wertvoll – eigentlich ein großes Geschenk.
Oh! Das tut aber gut, wenn jemand etwas Gutes und Nettes zu mir sagt. Das kommt nicht allzu oft vor. Und ja, du hast recht. Wenn man das über mich begreift, begreift man auch das Leben ganz neu und viel tiefer. Ich habe ohnehin vielmehr mit dem Leben zu tun, als man auf den ersten Blick denkt. Wenn es mehr Menschen gelingen würde, mich so zu sehen - also als jemand oder etwas, was das Leben in seiner Begrenztheit erst wertvoll und kostbar macht -, hätten viel weniger Angst vor mir.

Ja, da hast du wohl Recht. Wir werden versuchen, es möglichst vielen weiter zu sagen. Vielen Dank, dass du all unsere Fragen beantwortet hast.
Sehr gerne. Ich stehe gerne wieder zur Verfügung, sollten noch weitere Fragen aufkommen. Lebt wohl!

All unser Sein hat seinen Ursprung in Gott, vom dem es kommt.

All unser Sein wird begleitet von Gott, der mitgeht – mit uns durch die Zeit.

All unser Sein hat sein Ziel bei Gott, auf den wir zugehen.

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