St. Katharina - Hl. 14 Nothelfer

Lieber Herr Leiteritz,

Seit 1982, also 39. Jahren sind Sie als Gemeindereferent und Pfarrbeauftragter hier in unserer Pfarrei.

In dieser Zeit haben Sie die Gemeine maßgeblich mitgeprägt und sind uns als Zugführer und Weichensteller mit Volldampf vorausgefahren.

Immer mit dem Ziel, das viele Menschen in dieser Pfarrei eine Heimat finden.

Nun steigen Sie um, ein einen anderen Zug, mit Richtung Pension.

Wir können es uns noch gar nicht vorstellen, dass Sie nicht mehr an der Haltestelle am Hart aus der U-Bahn steigen, die Rolltreppe rauffahren, Ihr alter Radl besteigen und in Richtung Kirche radeln, um für den reibungslosen Ablauf/Einhalt des Gemeindefahrplans zu sorgen.

Immer haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen, Wünsche und Klagen Ihrer Fahrgäste gehabt.

Sie haben immer ein Rat gewusst, wenn die Räder in der Kurve gequietscht haben, oder gar der Zug zum Stehen kam. Durch Ihr ausgleichendes, bedächtiges Handeln bekam jeder Fahrgast seinen Platz im Zug.

So sind Sie auf für uns Senioren immer da gewesen. Wir denken da besonders an die gottesdienstlichen Feiern und Andachten, die Sie für und mit uns feierten.

In Ihren Predigten verbanden Sie die Texte der Bibel mit dem heutigen Alltag, und den Fürbitten war viel über die Sorgen und Anliegen der älteren Generation ausgedrückt. Ihre guten seelsorglichen Gedanken waren uns Hilfe und Trost und viele aus unserem Kreis haben Sie bis zu Grab begleitet.

Durch Ihre Mitplanung bekamen die Senioren den Pavillon. Viele kirchliche und weltliche Feste, frohes Beisammensein und liebe Begegnungen konnten dort stattfinden. Das Fahrgastaufkommen war immer gut.

Oft sind Sie auf einen kurzen Halt aus Ihrem Stellwerk rübergekommen, um uns über Fahrplanänderungen und Zugausfälle zu informieren.

Sie haben uns mit großer Voraussicht durch die unzähligen Gleise des Streckennetzes der Amtskirche gelotst und Mut gemach zu einem neuen Aufbruch.

Es wäre noch so viel mehr aufzuzählen, aber die Weichen sind gestellt für den Zug, der Sie in einen neuen Lebensabschnitt fährt.

Nur einfach danke sagen, für alles was Sie ge- und bewirkt haben kommt uns ein bißerl nüchtern vor.

So sagen wir ein ganz herzliches, tiefempfundenes

„Vergelt’s Gott“ und bitten:

Gott segne Die Erde, auf der Du stehst.

Gott segne den Weg, auf dem Du gehst.

Gott segne das Ziel, für das Du lebst.

Wir wünschen Ihnen einen Weg, ohne die Last der Verantwortung, einen Weg mit vielen frohen Erlebnissen und neuen Eindrücken, mit guten Begegnungen und schönen Erinnerungen.

Und wenn die Erinnerung auch hin und wieder ein Zeil hat –

Die 14 Nothelfer –

Wir würden uns sehr freuen

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Toni, du warst unser Fels in der Brandung. Der, der immer für Licht im Pfarrhaus gesorgt hat, wie du so schön sagst. Der immer eine gute Idee hatte. Der begeistern konnte. Der die Dinge immer ein bisschen anders gemacht hat als die anderen. Ein bisschen gewitzter, ein bisschen kreativer, ein bisschen tiefsinniger. Du bist immer deinen eigenen Weg gegangen und hast damit einen Weg für uns als Pfarrgemeinde bereitet.

Du hast dich nie zu ernst genommen und deine herzliche, gesellige Art haben mitgerissen. Beim Kinderfasching, als rappende Eule oder schlafender Löwe bei den Musicals, bei Adventure-Ausflügen, mit dem Zaubergetränk „Hallowach“ bei der Korbinianswallfahrt. Auch von langen Abenden in der Teestube ist die Rede, von Lachflashs in Schwammham, von Besuchen in Salzburg, Bamberg, Rom und Assisi, von legendären Faschingsbällen, lustigen Abenden im Weiß-Blau, von Mini-Wochenenden und von traditionsreichen Sommerfreizeiten und Zeltlagern. Nicht zu vergessen deine Eisenbahnbegeisterung, mit der du Generationen von kleinen und großen Hobbylokführern angesteckt hast. Von Pfarrfesten war die Eisenbahn kaum wegzudenken.

Aber nicht nur die Geselligkeit hat es dir angetan. Eines deiner Steckenpferde war die Predigtberatung; die Ausbildung der Wortgottesdienstleiter, die du im letzten Jahr gestartet hast, wurde für dich zum Herzensprojekt. Du hast mit deinem Charisma und deiner Energie ganze Generationen von Nothelfern geprägt – auch, wenn keiner deiner Schützlinge Gemeindereferent geworden ist, dafür sind es bestimmt dutzende Sozialpädagogen ;-)

Du warst einer, der nie „auf ausgetretenen Pfaden“ gegangen ist. Dein Credo war es, immer am Zahn der Zeit zu sein. Ob Gottesdienste, Krippenspiele oder Kreuzwege – du wolltest keine verstaubten oder romantisierten Geschichten erzählen oder das abspulen, was die Leute hören wollen. Du wolltest im Gottesdienst ins Schwarze treffen. Du wolltest das aufgreifen, was die Menschen genau jetzt bewegt und wachrüttelt – ganz ohne Hallowach ;-)

Und du hast sehr gut daran getan. Deine 39 Jahre in unserer Pfarrei haben Spuren hinterlassen. Spuren bei Dir und vor allem bei uns.

Die 39 Jahre haben geprägt, inspiriert, geformt, Wege aufgezeigt und Sichtweisen entwickelt - vor allem bei uns.

Für das was DU von uns mitnimmst sagen wir >> gern geschehen<<

Für das, was du UNS gegeben hast, sagen wir tausendmal Danke.

Für deinen Ruhestand wünschen wir dir, dass du ruhen kannst, wenn du möchtest. Wir wünschen dir aber auch, dass du nach wie vor in Bewegung bleibst. Natürlich vor allem im Kopf und im Herzen, aber ein bisschen auch mit dem ganzen Körper. Mit dir darf nämlich auch dein altes U-Bahn-Radl in Ruhestand gehen. Es ist Zeit für etwas Neues und daher möchten wir dir einen Beitrag zu deinem neuen Fahrrad mitgeben.

Du hast große Spuren bei uns hinterlassen und als Zeichen dafür möchten wir dir diesen Tisch mit den Unterschriften der Pfarrgemeinde widmen. Er wird weiterhin ganz normal in unserem Jugendsaal benutzt werden und soll dadurch ein Zeichen dafür sein, dass du immer einen Platz bei uns hast und dass deine Impulse unser tägliches Tun beeinflussen.

Mindestens einmal sollst du auch noch an diesem Tisch Platz nehmen, denn du wirst ja kaum gedacht haben, dass wir dich so sang- und klanglos gehen lassen – auch, wenn Corona nach wie vor vieles lahmlegt. Wir laden dich heute schon ein zu einem Fest, das deinem Abschied gerecht wird. Mit Speis und Trank, mit alten Geschichten und Fotos und mit ein paar letzten Runden auf deiner Eisenbahn im Pfarrgarten, bevor auch sie in Rente gehen darf.

Es wird sicher 2022 werden, bis wir so ungezwungen zusammen feiern können. Damit du aber schon heute deine Erinnerungen ein wenig auffrischen kannst, möchten wir dir dieses Fotobuch schenken, das jede Menge Geschichten und Bilder mit dir zeigt – von 1982 bis 2021.

Lieber Toni, wir wünschen dir von Herzen alles Gute und Gottes Segen für deinen weiteren Weg. Wir können dir nicht genug danken, deshalb sagen wir: Vergelt´s GOTT!

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